Vorwort:
Auf dieser Seite wird allgemeines Hintergrundwissen zusammengefasst. So werden hier Informationen über die erste Urkundliche Erwähnung, Namensbedeutungen und die leitenden Personen der Gemeinde dargelegt.
Einige Bezeichnungen in der Chronik ändern sich im Laufe der Geschichte. Vieles wurde durch den Volksmund geprägt und an weitere Generationen überliefert obwohl der offizielle Sprech anders lautete. So Ähnlich verhält es sich auch mit Datierungen. Stetig neue Erkenntnisse aus Archivarbeit und Aufarbeitung können zeitliche Angaben verschieben.
Die bestehende Chronik berichtet häufig, dass die erste dokumentierte Erwähnung des Ortes im Jahr 1364 erfolgte. Diese Angabe ist jedoch quellenmäßig nicht abgesichert. Als offizielle und im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen verzeichnete Ersterwähnung gilt das Jahr 1374 - 82, belegt als Ossilink in einem Originaldokument, dem Zinsregister (85) des Klosters St. Marienstern. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Dokumentes wurde von Walther Haupt 1957 veröffentlicht. "Das Zinsregister des Klosters Marienstern" (Link zur SLUB)
Dort heißt es: "Muszik frater Renczkonis, residens in Ossilink, solvit 1 grossum pecunie dedicz" - "Muszik, Bruder von Renczkonis, wohnhaft in Ossilink, 1 Bruttogeld gewidmet" (Übersetzung aus Latein)
Angesichts der fortschreitenden Forschungsarbeit an historischen Dokumenten besteht die Möglichkeit, dass noch frühere Erwähnungen entdeckt werden. Es ist bekannt, dass es bereits in der Frühgeschichte eine Siedlung an diesem Ort gab.
Urkundliche Erwähnungen nach Ortsnamenbuch Oberlausitz 1 (Ernst Eichler und Hans Walther 1975; Seite 217)
1374 - 82: Ossilink (ZR Kloster Marienstern 85)
1380: Osylnik (Böhmische Region)
1437: Oßelingk (SAD U 6441 b)
1443: Osseling (CDS II 7 Kamenz 98; SAD U 6781 b)
1495: Oßeling (DAM Matr. 110)
1519: Ossilnig (StaB Bautzen 4, 92)
1558: Oßlingk (Lehen im Budissinischen 1, 57)
1658: Oßling (SAB Sta 2666)
Ähnlich verhält sich die Namensbedeutung. Oßling ursprünglich sorbisch geprägt kann durchaus mehrere Übersetzungen bedeuten.
Da Oßling in vergangenen Zeit sorbisches/wendisches Gebiet, war leitet sich der Name daher ab. Darum ergeben sich vermutlich drei Ableitungen, welche sich auch alle auf die Lage der Ortschaft beziehen.
Oßling wird im Sorbischen zu Wóslink übersetzt.
Eine Ableitung wäre "Steinberg", dass das naheliegende Grauwacke Vorkommen berücksichtigt.
Die zweite Ableitung ist das sorbische Wort "wóslik", was soviel wie "(kleiner) Esel" bedeutet. Im alten Volksmund wurde auch der Oßlinger Berg als Eselsberg bezeichnet.
Die dritte, aber auch vermutlich am weitesten entfernte, Bedeutung wäre "wobsydleć". Was soviel wie "besiedeln" bedeutet.
Chronologische Auflistung aller im Chronik Archiv vermerkten Vorsteher der Gemeinde Oßling.
Hinweis die Auflistung stammt von 1925 bis 1995 aus einer Zusammenfassung von Günther Schäfer und wurde ergänzt.
Rudolf Hänsel: 1925 bis 1945
Johann Reeb: 1945 bis 1946
Martin Tranitz: 1946 bis 1948
Herbert Renner: 1948 bis 1953
Förster: 1953
Josef Oraftschick: 1953 bis 1955
Zeitliche Lücke von 4 Jahren
Otto Sodan: 1959 bis 1962
Julius Pieger: 1962 bis 1986
Günther Schäfer: 1986 bis 1990
Kurt Wehner: 1990 bis 1992
Henry Nitzsche: 1992 bis 1995
Brigitte Schlütter: 1995 bis 2002
Hans Hetmann: 2002 bis 2012
Volkmar Hentsch (stellv.): 2012 bis 2013
Siegfried Gersdorf: 2013 bis 2020
Johannes Nitzsche: seit 2020
Vor dem Amt des Bürgermeister wurde ein Gemeindevorstand und ein Gemeindeältester gewählt oder verpflichtet.
Eberhardt: 1839 als Gemeindeältester verpflichtet
Kunath: 1839 als Gemeindevorstand gewählt
Johann Petrasch (Gutsbesitzer): 1890 als Gemeindevorstand auf 6 Jahre gewählt
Johann Petrasch: 1891 als Gemeindevorstand verpflichtet
Johann Karl Schulze: 1894 als Gemeindeältester gewählt
Johann Petrasch: 1896 als Gemeindevorstand gewählt
Karl Schulz (Gastwirt): 1900 als Gemeindeältester gewählt
Karl-Wilhelm Zuhn (Gutsbesitzer): 1903 als Gemeindevorstand verpflichtet
Johann Schulz: 1913 als Gemeindeältester gewählt
Rudolf Hänsel: 1913 als Gemeindeältester gewählt
Karl-Wilhelm Zuhn: 1915 bis 1920 als Gemeindevorstand verpflichtet
Rudolf Hänsel: 1919 als Gemeindeältester wiedergewählt
Karl-Wilhelm Zuhn: 1902 bis 1925 zum Gemeindeältesten gewählt